Der Steuermann schaffte es nicht mehr auszuweichen, das Schiff schrammte mit dem Bug an der Schleusenwand entlang. Die Wucht des tonnenschweren, mit Raps beladenen Kahns reichte aus, um die dicke Metallwand aufzurollen wie bei einer Konservenbüchse. Schon klafften an der Backbordseite zwei Risse – einer über, einer unter Wasser. Durch dieses 20 Zentimeter breite und 60 lange Leck schoss sofort das sieben Grad kalte Wasser in den dahinterliegenden Maschinenraum.

Die Besatzung schlug Alarm und hängte von außen ein sogenanntes Lecksegel über den Durchbruch. Mit dieser Spezialplane versuchten die Matrosen, den Wassereinbruch zu bremsen. Doch immer höher stieg der Pegel im Maschinenraum. Der Kahn drohte manövrierunfähig und instabil zu werden. Um kurz nach 11 Uhr alarmierte die verständigte Rettungsleitstelle die Feuerwehren Viereth, Bischberg, Hallstadt, Trunstadt und das Technische Hilfswerk, um das Schiff zu stabilisieren. Aus Würzburg wurden Spezialtaucher der Schiffsreparatur-Firma Schmitt heranbeordert.

„Wir haben eine Tauchpumpe im Einsatz, um das Wasser aus dem Maschinenraum zu pumpen“, erklärte Einsatzleiter Christian Schmitt. Der Vierether Kommandant hatte zwischenzeitlich 50 Einsatzkräfte vor Ort und war erleichtert, dass keine Gefahren- oder Treibstoffe austraten. Das bestätigte die Wasserschutzpolizei an der Schleuse Viereth. Demnach handelte es sich um einen Bedienungsfehler. „Fraglich ist derzeit, ob das Schiff von den Tauchern hier vor Ort unter Wasser abgedichtet werden kann, oder ob es zur Reparatur zurück in den Bamberger Hafen muss.“ Eine Schätzung über die Schadenshöhe konnten die Beamten vor Ort nicht abgeben.